Klarheit in der Führung. Warum dein Team deine innere Ordnung spürt

Veröffentlicht am 1. August 2025 um 02:10

🔹 Einleitung: Wer führt, strahlt. Und was du ausstrahlst, entscheidet.

 

Führung ist nicht nur Strategie, Kommunikation oder Organisation.

Führung ist vor allem eins: eine Wirkung.

Und diese Wirkung beginnt innen.

Denn selbst wenn du die richtigen Worte findest dein Team spürt, ob du innerlich klar bist.

Verunsicherung, Unentschlossenheit oder Konfliktscheu können unbewusst übertragen werden lange bevor du den Raum betrittst.

In diesem Beitrag geht es darum, wie innere Klarheit dich als Führungskraft stärkt und warum sie der wichtigste Baustein für Vertrauen, Orientierung und Respekt ist.

 

 

🔹1. Was Klarheit in der Führung bedeutet

Klarheit in der Führung heißt nicht, alles zu wissen.

 

Sondern:

  • zu wissen, wofür du stehst

  • Entscheidungen begründbar zu treffen

  • deinen Mitarbeiter:innen Verlässlichkeit zu geben

Klarheit zeigt sich in:

  • Sprache („Ich meine, was ich sage.“)

  • Haltung („Ich stehe auch bei Gegenwind.“)

  • Präsenz („Ich bin erreichbar emotional & menschlich.“)

🔸 Klarheit  vs. Härte

Viele Führungskräfte verwechseln Klarheit mit Dominanz.

Doch Klarheit braucht keine Lautstärke. Sie braucht Haltung.

 

 

🔹2. Was passiert, wenn Klarheit fehlt?

Fehlende Klarheit zeigt sich subtil aber wirksam:

 

  • Aufgaben sind diffus formuliert

  • Rollen und Erwartungen sind nicht klar

  • Konflikte werden gemieden oder verwässert

  • Rückmeldungen fehlen oder bleiben schwammig

Ergebnis:

Dein Team wird unsicher, vorsichtig, passiv oder beginnt, eigene Regeln zu machen.

 

 

🧩 Ein Beispiel: Sabine, 38, Teamleitung Personal

Sabine ist empathisch, engagiert aber sie meidet klare Entscheidungen.

„Ich will niemanden vor den Kopf stoßen.“

 

Ihr Team beginnt, sie zu umgehen  Anfragen gehen an die Bereichsleitung, Unmut wächst.

 

In einer Reflexion erkennt sie: Ihre Unsicherheit stammt nicht aus Inkompetenz, sondern aus eigenen Erfahrungen mit harter Führung in der Vergangenheit.

 

✅ Ihre Veränderung:

Sie beginnt, Feedback-Gespräche bewusst zu führen mit klaren, ehrlichen Rückmeldungen, kombiniert mit echtem Interesse:

„Wie ging es dir mit dieser Aufgabe und was war mein Anteil an deiner Sicherheit?“

 

 

🔹3. Klarheit braucht innere Führung

Wer andere führen will, muss sich selbst führen können.

 

Innere Führung bedeutet:

  • Emotionen erkennen und benennen

  • Entscheidungen reflektieren, nicht nur abnicken

  • Eigene Reaktionen verstehen (Trigger, Unsicherheiten)

Klarheit ist nicht das Ende von Zweifeln sondern der bewusste Umgang mit ihnen.

 

🧩 Beispiel 2: Daniel, 45, Bereichsleiter IT

Daniel erlebt Spannungen im Team ein Mitarbeiter wirkt zunehmend abwehrend.

Statt direkt einzugreifen, zieht er sich zurück: „Ich war selbst überfordert.“

 

Erst im Nachgang merkt er: Er hatte Sorge, die Beziehung zu beschädigen und war deshalb unklar in der Ansprache.

 

✅ Seine Veränderung:

Er etabliert wöchentliche Mini-Reflexionsrunden im Team und formuliert Feedback nach dem Prinzip:

Klar im Inhalt weich im Ton.

 

 

🔹4. Werkzeuge für mehr Führungsklarheit

 

1. 📄 Reflexionshilfe „Klarheit in der Führung“

– 3 Fragen zur Selbstführung (Download)

 

2. 💬 Satzstarter für Gesprächsklarheit

  • „Ich nehme wahr, dass…“

  • „Mir ist wichtig, dass wir gemeinsam…“

  • „Lass uns offen über den Punkt sprechen, der gerade Raum braucht.“

 

🔚 Fazit: Führung braucht keine Masken. Sie braucht Orientierung.

 

Wenn du innerlich klar wirst, wirst du verlässlich.

Wenn du klar bist, wirst du lesbar.

Und wenn du lesbar wirst, kannst du führen mit Rückgrat und Herz.

Klarheit ist kein Anspruch an Perfektion sondern ein Signal:

„Ich bin bereit, für mich und für andere Verantwortung zu übernehmen.“

 

 

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