🔹 Einleitung: Kultur ist mehr als ein Leitbild

In vielen Unternehmen hängen Werte wie Vertrauen, Respekt, Innovation in schicken Rahmen an den Wänden. Klingt gut aber was passiert, wenn ein Mitarbeiter einen Fehler macht? Wird dann wirklich offen kommuniziert? Oder wird geschwiegen, übergangen, kritisiert?

Kultur ist nicht das, was du sagst. Sondern das, was du tust.

Und genau deshalb ist sie so machtvoll und so zerbrechlich.

 

 

🔹 Was Unternehmenskultur wirklich bedeutet

Unternehmenskultur ist das gemeinsame Gefühl von:

• Wie reden wir miteinander?
  
• Was wird erlaubt und was wird bestraft?
  
• Was gilt unausgesprochen als „normal“?
  
  

Sie zeigt sich in kleinen Gesten:

• Begrüßt du morgens deine Leute mit Namen?
  
• Wird Feedback offen gegeben oder nur hintenrum?
  
• Dürfen Schwächen gezeigt werden, oder wird sofort bewertet?
  
  

➡️ Kultur ist Alltag. Nicht Theorie.

 

 

🔹 Warum Führungskräfte entscheidend sind

Führung ist der stärkste Kulturmultiplikator.

Denn Mitarbeiter orientieren sich an dem, was ihre Führung lebt nicht an dem, was irgendwo steht.

 

Beispiel 1:

Ein Teamleiter sagt: „Wir leben Fehlerkultur.“

Aber wenn jemand einen Fehler macht, gibt es sofort Schuldzuweisungen.

Ergebnis: Keiner meldet mehr Fehler.

 

Beispiel 2:

Eine Führungskraft nimmt sich jeden Montagmorgen 10 Minuten Zeit, um bewusst Dank auszusprechen.

Ergebnis: Das Team beginnt, Wertschätzung selbstständig weiterzugeben.

Dein Verhalten wirkt auch wenn du nicht redest. Du bist Vorbild, ob du willst oder nicht.

 

 

🔹 Typische Herausforderungen in der Kulturentwicklung

1. Widerspruch zwischen Anspruch & Wirklichkeit
   Wir sagen: „Wir sind offen.“ Aber Konflikte werden nicht angesprochen.
   
   
2. Tabus und unausgesprochene Regeln
   Man weiß, was man nicht sagen sollte aber keiner spricht es aus.
   
   
3. Führung, die sich raushält
   „Kultur macht HR, ich mach Zahlen.“ Das funktioniert nicht.
   
   

 

🔹 Was du konkret tun kannst Impulse für mehr Bewusstsein

🟨 1. Sei klar in deiner Haltung

Sag, wofür du stehst. Und zeig es.

Beispiel:

„Bei mir darf jede Meinung gesagt werden auch wenn ich anderer Ansicht bin. Ich höre zu.“

 

🟨 2. Reagiere bewusst auf Tabus

Wenn du merkst, dass Themen gemieden werden:

Sprich es freundlich an und bleib offen.

„Ich habe das Gefühl, manche Themen belasten aber keiner spricht sie an. Wollen wir das gemeinsam ändern?“

 

🟨 3. Räume auf mit alten Glaubenssätzen

Kulturen tragen oft veraltete Sätze in sich:

• „Das haben wir schon immer so gemacht“
  
  
• „Wer schweigt, fällt nicht auf“
  
  

➡️ Diese blockieren Entwicklung. Stell sie in Frage.

 

 

🔹 Miniübung für Führungskräfte: Deine kulturelle Wirkung prüfen

👉 Stelle dir folgende Fragen (für dich oder mit deinem Team):

 

• Wie erleben mich meine Mitarbeitenden im Alltag?
  
  
• Was wird in meinem Team „zwischen den Zeilen“ gelebt?
  
  
• Welche drei Wörter beschreiben unsere Kultur ehrlich ohne PR-Floskeln?
  
  

→ Optional: Baue daraus eine eigene Kulturvision mit dem Team.

 

 

📎 Bonus-PDF zum Beitrag 

Titel:

📝 Unternehmenskultur reflektieren als Führungskraft wirken

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