🟦 Klarheit statt Überforderung

Warum gute Führung nicht alles wissen muss aber wissen sollte, was wirklich zählt.

 

🔹 Einleitung: Die stille Überforderung in der Führung

 

Es ist Montagmorgen.
Du sitzt im Büro, hast eine Besprechung vorbereitet, und während du kurz deine Unterlagen sortierst, klopft es:
„Kannst du mal ganz kurz...?“
Noch bevor du antworten kannst, piepst das Handy.
Dein Kalender ist voll, dein Kopf auch und innerlich fragst du dich:
„Wann habe ich eigentlich zuletzt wirklich geführt?“

Was viele Führungskräfte erleben, ist keine klassische Überforderung durch Aufgaben.
Es ist eine Überforderung durch Unklarheit:
Unklare Erwartungen, unklare Kommunikation, unklare Zuständigkeiten und damit Unruhe im Team, Unzufriedenheit und innere Unruhe bei sich selbst.

 

 

🔹 Blockade 1: Alles gleichzeitig = nichts richtig

Wenn Führungskräfte das Gefühl haben, überall gleichzeitig sein zu müssen, entsteht das, was wir im Coaching „diffuse Verantwortung“ nennen:
Zuständig fühlen, ohne zuständig zu sein.
Kontrollieren wollen, ohne Klarheit über Prioritäten.
Verfügbar sein, ohne verfügbar für sich selbst zu sein.

Beispiel aus der Praxis:

Sandra leitet ein Team von sieben Personen.
Eigentlich hat jeder seinen Aufgabenbereich, aber irgendwie landen alle Fragen bei ihr.
Statt strategisch zu arbeiten, klärt sie täglich, wer was wann macht und ist am Abend erschöpfter als ihre Mitarbeitenden.

Hier fehlt nicht Leistungsfähigkeit hier fehlt Struktur und Klarheit.

 

 

🔹 Was Klarheit wirklich bedeutet

Klarheit ist nicht Härte.
Klarheit ist auch nicht Kontrolle.
Klarheit bedeutet, dass alle Beteiligten wissen,
• woran sie sind,
• was erwartet wird
• und welche Wege offenstehen, um gemeinsam Ziele zu erreichen.

Klarheit ist Führung nicht durch Lautstärke, sondern durch Richtung.

 

 

🔹 3 Strategien, um als Führungskraft Klarheit zu schaffen

1. Führungsrolle klären auch mit dem Team
Formuliere in einem kurzen Meeting:

„Was gehört zu meiner Aufgabe, was gehört zu eurer? Was ist eure Verantwortung, was meine Unterstützung?“
So entsteht Verantwortung auf Augenhöhe statt Abhängigkeit.

 

2. Prioritäten sichtbar machen
• Ein Kanban-Board
• Wochenziele in kurzen Team- Standups
• „Top 3 Aufgaben“ im Büro sichtbar machen

Transparenz entlastet dich und stärkt die Selbstorganisation des Teams.

 

3. Sag, was du nicht weißt mit Haltung.
Führungskräfte müssen nicht alles wissen.
Aber sie müssen kommunizieren, wenn sie etwas noch nicht wissen.
Das zeigt: Du bist sicher genug, Unsicherheit zu benennen das schafft Vertrauen.

 

 

🔹 Reflexionsfragen für dich als Führungskraft:

  • Wo versuche ich gerade, Dinge zu kontrollieren, weil sie unklar sind?

  • Wie deutlich sind meine eigenen Grenzen und Aufgaben?

  • Wie oft antworte ich aus Pflichtgefühl, statt mit Klarheit?

 

 

🔹 Fazit: Klarheit ist Führung ohne Überforderung

Führung heißt nicht, immer stark zu sein.
Es heißt, klar zu sein auch, wenn es unbequem ist.
Ein klares Nein ist oft wertvoller als ein gestresstes Ja.
Und wer in sich Klarheit findet, führt andere ohne Druck sondern mit Richtung.

 

 

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