
Dies ist ein Beitrag für alle, die spüren, dass da mehr ist – aber nicht loskommen. Oder plötzlich wieder feststecken.
Du willst los – aber irgendetwas hält dich zurück?
Du hast eine Idee, ein Ziel oder vielleicht sogar schon den ersten Schritt getan? Du willst Veränderung, Entwicklung, mehr Sinn, mehr von dir selbst?
Und doch sitzt da etwas. Ein inneres Ziehen. Eine Schwere. Vielleicht sogar Unsicherheit, die du dir selbst kaum erklären kannst.
Ich kenne das. Ich habe es in meinem eigenen Projekt vor kurzem erlebt. Obwohl ich wusste, was ich tun muss obwohl der Plan stand – ging auf einmal nichts mehr. Ich war blockiert. Ich hatte es überhaupt nicht verstanden was plötzlich in mir vorging. Es gab immer gutes Feedback, es gibt Menschen die komplett bei mir sind und insgesamt gibt es nichts was mich irgendwie zweifeln lassen hat durch den erfolgreichen Start und Rückhalt.
Heute weiß ich: Es war nicht Faulheit, nicht Unfähigkeit und auch keine fehlende Disziplin.
Es war Angst.
Nicht greifbar, aber wirksam.
Nicht laut, aber lähmend.
In diesem Beitrag erfährst du, wie Angst sich zeigt – vor dem ersten Schritt und mitten auf dem Weg. Und wie du damit umgehen kannst, ohne dich selbst zu verlieren.
Teil 1: Die Angst vor dem Start – und warum sie dich so oft lähmt
Die Angst, die dich bremst, bevor du überhaupt losgehst, ist tückisch.
Sie ist selten laut. Sie spricht in Gedanken wie:
-
„Ich bin noch nicht so weit.“
-
„Ich brauche erst noch mehr Wissen."
-
„Ich weiß nicht, ob das überhaupt jemand interessiert.“
Hinter diesen Sätzen steckt oft keine „Logik“, sondern ein unsichtbarer Schutzmechanismus.
Typische Auslöser dieser Angst:
-
Angst zu scheitern (und dich selbst zu enttäuschen)
-
Angst, dich zu zeigen (und verletzt zu werden)
-
Angst, aus der Reihe zu tanzen (und Ablehnung zu erfahren)
-
Angst, Gewohntes zu verlassen (und Unsicherheit auszuhalten)
Ein Beispiel:
Lisa träumt davon, sich mit einem Coaching-Angebot selbstständig zu machen. Sie hat Weiterbildungen, Ideen und
sogar schon eine Domain. Aber sie bekommt die Webseite nicht fertig. Immer fehlt etwas. Immer ist es „noch nicht rund“.
Was sie wirklich blockiert?
Die Angst, gesehen zu werden – und dann vielleicht nicht genug zu sein.
Praxis-Reflexion: Wie du dich aus dieser Starre befreist
Stell dir folgende Fragen – schriftlich, langsam, ehrlich:
1. Was ist das Schlimmste, das passieren kann?
2. Wie wahrscheinlich ist dieses Szenario wirklich?
3. Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte – nur Neugier?
4. Wovor genau will mich meine Angst schützen?
Übung: Wenn du magst, nimm dir ein Blatt und teile es in zwei Spalten:
Was ich will Was mich zurückhält
z. B. „Meine Idee veröffentlichen“ „Was, wenn niemand reagiert?“
Oft zeigt sich: Es ist nicht die Außenwelt, die dich stoppt – es ist der eigene innere Kritiker.
Teil 2: Die Angst auf dem Weg – wenn alte Wunden plötzlich wieder laut werden
Du hast dich überwunden. Bist gestartet. Hast den ersten Beitrag veröffentlicht, die Kooperation begonnen, das Projekt vorgestellt.
Und plötzlich…
…ziehst du dich zurück.
…verlierst den Drive.
…fühlst dich überfordert – obwohl du gerade erst auf dem Weg warst.
Was hier wirkt, ist eine andere Form von Angst. Sie stammt oft aus der Vergangenheit.
Manchmal reicht ein einziger Moment, ein Satz, ein Blick – und deine „innere Alarmanlage“ geht an.
Beispiel:
Du bekommst gutes Feedback zu deiner Arbeit. Und statt Freude fühlst du… Druck. Plötzlich hast du Angst, den Erwartungen nicht mehr gerecht zu werden.
Der Trigger? Vielleicht ein Muster aus der Kindheit:
- „Du musst immer abliefern, sonst bist du nicht gut genug.“
- „Wenn du gehorsam bist und Leistung bringst dann wirst du geliebt“
Diese Ängste wirken oft unter der Oberfläche, sind aber extrem real.
Was hilft, wenn die Angst dich auf dem Weg blockiert?
1. Die innere Notbremse bewusst machen
Wenn du merkst, dass du dich selbst sabotierst: Drück nicht noch mehr aufs Gas.
Halte kurz inne.
Fühl nach innen: Was hat mich gerade so gestoppt?
War das wirklich die Situation – oder eine alte Erinnerung, ein alter Glaubenssatz?
2. Sanfte Rückverbindung mit dir selbst
Nimm dir Zeit für ein bewusstes Journaling:
-
„Was genau hat mich gerade verunsichert?“
-
„Wem gehört dieser Druck – mir oder jemand anderem?“
-
„Was hätte ich mir als Kind in diesem Moment gewünscht?“
Übung: Die Angst aufschreiben und ihr begegnen
1. Nimm ein leeres Blatt.
2. Schreib oben groß: „Ich habe Angst, dass…“
3. Und dann lass es fließen. Ohne Zensur. Ohne Bewertung.
Wenn du fertig bist, lies deine Antworten durch – und frag dich:
Ist das alles wirklich wahr? Oder ist es ein Teil in mir, der noch nicht gesehen wurde?
Teil 3: Was Angst dir eigentlich sagen will
Angst ist nicht dein Feind.
Sie will dich schützen – oft vor etwas, das du längst überlebt hast.
Sie ist wie ein veraltetes Sicherheitssystem:
Es schlägt Alarm, auch wenn keine echte Gefahr mehr da ist.
Der Weg ist nicht, sie zu ignorieren oder zu bekämpfen.
Der Weg ist, sie zu sehen – und trotzdem weiterzugehen.
Fazit: Du darfst Angst haben – aber du darfst trotzdem gehen
Viele warten darauf, dass die Angst verschwindet, bevor sie losgehen.
Aber das ist ein Trugschluss.
Die Angst verschwindet nicht vor dem ersten Schritt.
Aber sie wird leiser, sobald du in Bewegung kommst.
Und manchmal… wird sie sogar zu deiner größten Stärke.
Denn sie zeigt dir, wo dein Wachstum beginnt.
Lies diesen Beitrag nicht nur. Fühl ihn. Und geh. In deinem Tempo. Aber geh.
Bist du bereit, deine Angst nicht länger entscheiden zu lassen?
Du musst nicht perfekt sein. Du musst nicht frei von Zweifeln sein.
Aber du darfst anfangen. Oder weitermachen.
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